Casin und Lucienne 02
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Casin ist wieder im Dienst, ein Gast ist gerade gegangen und nun räumt er den Tisch völlig ab, um ihn dann wieder herzurichten. ‚Mann, waren das Schweine... alles eingesaut, bis auf die Tischdecke.....nen Wunder, daß die es net gleich hier auf dem Tisch getrieben haben.' Die mit Wein bekleckerte Tischdecke schmeißt er gleich in die Wäsche, auch wenn er bezweifelt, daß die Flecken je wieder rausgehen würden, dann putzt er den Tisch sauber mit einem Lappen ab und holt eine frische Tischdecke, leise in Gedanken vor sich hinsummen und auch an Lucie denkend, der sich Heute wieder schick gemacht hat. ‚Mit wem er wohl Heute kommt ?...Also wenn überhaupt?' fragt er sich, seufzt leise, als er die neuen Gedecke auflegt, den einzelnen, eintretenden Kunden nicht bemerkt, da sich eh erst sein Chef um diese kümmert und zu den Tischen bringt.
Mit einem leisen, sanften Lachen bedankt sich der junge Gigolo bei dem Chef des Hauses dafür, daß er seinen üblichen Platz haben darf, auch wenn sein Kunde erst ein wenig später kommen wird ... nennt ihm noch das Kennwort, unter dem sein Date kommen wird, geht dann in die Richtung des Tisches, den er nunmehr seit über einer Woche nimmt und stutzt, als er den Kellner daran näher mustert und ihm schließlich sacht über den Arm streicht. "Hi ...."
"Wah !!!" kann Casin nur erschrocken ausrufen, versucht dann mit Mühe, das Glas festzuhalten, das ihm aus der Hand rutscht und schafft es gerade noch so. Jetzt merkt er auch, was er für einen Schreck bekommen hat, denn er steht ein ganzes Stück neben dem Tisch und muss wohl einen großen Satz zur Seite gemacht haben. "Schleich dich nicht immer so an, Lucie." murmelt. "Hi, du.... Heute allein da ?" Er geht gleich wieder zum Tisch und stellt das Glas drauf, bevor er die Servietten gekonnt faltet und sie auf die Teller legt. Jetzt kann er sich im Moment nicht ganz ablenken lassen, denn sein Chef beobachtet oft, was seine Kellner so tun.
Lucienne hatte sich indes mit einem leisen Schmunzeln auf seinen Platz gesetzt - nickt nun kurz und lächelt zu dem Größeren auf, ihm erneut sacht über die Hand streichend, während er ihm leise antwortet. "Ich hab mich nicht angeschlichen, aber du warst in Gedanken ... Bitte verzeih, daß ich dich bisher nicht bemerkt habe, wenn ich bei einem Kunden bin, dann achte ich nicht auf Andere. Mir fiel nur unbewußt auf, daß der Kellner nicht nur gut, sondern sehr gut sein mußte, du hast immer mehr als nur korrekt bedient. Und ja .... noch bin ich alleine, Heute habe ich eine Kundin, die mich erst hier treffen wollte - ein Blind-Date, um das mich einer meiner letzten Kunden bat, sie ist eine Kollegin von ihm und er möchte ihr einen schönen Abend gönnen. Ich hoffe nur, ich ... schaffe das." Sind die ersten Worte gewohnt liebevoll und sicher, so kann man aus den Letzten die leichte Unsicherheit und Sorge Lucies heraushören ... dann verstummt er wieder und streicht nur kurz eine der langen, apricotfarbenen Strähnen nach Hinten, lehnt sich einfach an und lächelt schließlich wieder zu Casin auf.
"Das schaffst du sicher und wenn nicht, dann lenk ich sie ab und schütte ihr Wein über...Ne, ne kleiner Scherz." Fügt er rasch hinten an seinen Satz, zündet noch die kleine Kerze im Windlicht an. "Ich hab gemerkt, daß du mich nicht bemerkt hast. ...Aber ist auch mein Job, nicht bemerkt zu werden...So wie deiner es ist, sich nicht ablenken zu lassen.....Magst du schon was trinken, während du wartest ?"
Bei dem Scherz zuerst ein wenig verdutzt auf den Größereren blickend, lacht Lucie leise .... nickt dann einfach nur zu den Worten und lächelt ihn liebevoll an, ehe er ihm leise antwortet. "Gerne, Casin. Wenn es geht, ein Glas Helisburger Tafelwasser ... solange meine Kundin nicht hier ist, ist es besser, lieber kein verbindliches Getränk zu wählen." Fast unbemerkt, huscht sein Blick wieder zum Eingang, den man von dem Tisch gut sehen kann, ohne selbst gesehen zu werden – dann seufzt er wieder leise und streicht kurz mit der Fingerspitze über das Glas des Windlichts, noch ein leises "Gott, ich bin so nervös wie bei meinem ersten Date." nachwispernd.
"Bist du immer so nervös, wenn du dich mit einer Frau triffst ?" Leise Frage, als sich Casin die kleine Bestellung notiert, nur rasch verschwindet, das Wasser zu holen, erst dann die Antwort abwarten kann, als er Lucie nun das Wasser korrekt ins Glas gießt und dann daneben auf den Tisch stellt. "Ich denk mal, sie wird blass werden vor Neid, wenn sie deine hübschen Haare und Nägel sieht." Mit den Worten versucht, ihn etwas aufzulockern.
Leise schmunzelnd, schüttelt Lucie nur kurz den Kopf ... sieht dann wieder zu seinem Zimmergenossen auf und lächelt leise, ehe er ihm antwortet und verlegen eine Ponysträhne nach Hinten streicht. "Es ist nur das Blind-Date. Normalerweise mache ich das nicht, suche mir meine Kunden genau aus ... aber der Kunde bat mich darum und er zahlte auch gut. Ich hoffe nur, ich bereue es nicht ....."
"Was gibt es denn da zu bereuen.... Du wirst sie doch nie wiedersehen, wenn's nix wird...denk ich mal....Oder ?" Casin ist verlockt, sich an den Tisch zu setzen, unterlässt es aber und stellt sich daneben hin.
"Nein, das sicherlich nicht ... aber zum Einen lebe ich davon, weiterempfohlen zu werden und zum Anderen ... ich erinnere mich immer an meine Kunden. Ein guter Gigolo erinnert sich bei einem zweiten Mal mit demselben Kunden an dessen Namen und Eigenheiten, Interessen und Vorzügen. Bei meinen One-Nights, die ich privat habe, merke ich mir das nur, wenn es ein wirklich schönes Erlebnis war ... weißt du, daß es eine Frau ist, macht es nicht leichter." Nun wieder verstummend, hängt Lucie seinen eigenen Gedanken nach - merkt dann auf, als die Türe des Lokales sich wieder öffnet und erstarrt leicht .... fast sofort ändert sich seine gesamte Art, als er wieder die gewohnte Selbstsicherheit ausstrahlt und Casin nicht mehr beachtet, der jungen Dame entgegensieht, die vom Chef des Hauses an seinen Tisch geleitet wird. Nur ein kurzer Blick in ihre unscheinbaren, grauen Augen, als er aufsteht - dann neigt Lucienne sich galant über ihre Hand und haucht einen zarten Kuß darauf, die ebenso unscheinbare Frau zum Tisch geleitend, setzt sich ihr wieder gegenüber und wispert leise zu ihr. "Miss Sirna ? Es ist mir eine Ehre ... Bitte, sagen sie mir, was sie zu trinken möchten ....." Auf das leise gewisperte "Vi...vielleicht einen Wein ?" wieder zu Casin blickend, erkennt man nichts mehr der gewohnten Vertrautheit zwischen ihnen - dann bestellt Lucie einen Fratianner Edelrotwein und wendet sich ihr wieder zu, beginnt ein sanftes Gespräch, in welchem die junge, unscheinbare Menschenfrau immer wieder leicht errötet und sichtlich aufblüht unter der Aufmerksamkeit des Gigolos, die alleine ihr gehört.
Casin nickt leicht, ein "Wie sie wünschen, Mein Herr. ...Meine Dame." wispert. Er verneigt sich noch kurz vor dem noch grauen Mäuschen, huscht dann nach Hinten, den Wein zu holen. Den Abend über bedient er die Beiden und beobachtet die Zwei. Die junge Frau blüht auch sichtlich auf, je länger Lucie mit ihr zu sprechen scheint. Das ist eines der Dinge die er faszinierend an Lucie findet und seine Faszination wächst mit jeder Minute und jedem Mal, wenn er ihn ansieht, doch das verbirgt er sorgfältig und versucht es abzuschütteln, so gut er kann.
Der junge Gigolo indes genießt diesen Abend sichtlich, sich innerlich für seine vorige Nervosität rügend ... unterhält seine Tischdame mit den Themen, die sie interessieren und zeigt ihr auf diese Weise gekonnt, daß sie längst nicht so dumm oder unscheinbar ist, wie sie selbst es glaubt und bestärkt mit kleinen Gesten wie einem sanften Berühren ihrer Hand, daß er diesen Abend genießt und sich gerne mit ihr unterhält, ihr seine Aufmerksamkeit schenkt. Erst, als nurmehr wenige Gäste in dem Lokal sind, merkt sie auf ... schlägt ihre Augen nieder und bedankt sich für den Abend, errötet erneut, als ihr Lucie einen Handkuß gibt und ihr zärtlich lächelnd versichert, daß er den Abend wirklich genossen hat. Dann bezahlt er kurz bei Casin und bringt seine Kundin an die Garderobe .... hilft ihr in den Mantel und hält ihr höflich die Türe auf, dabei nicht bemerkend, wie auch einer der anderen Gäste schnellstens zahlt und seine Jacke nimmt, unauffällig das Lokal verläßt und die Beiden beobachtet. In der baumgesäumten Allee vor dem Lokal verabschiedet Lucie sich schließlich .... haucht ihr erneut einen galanten Kuß auf den Handrücken, ehe er ihr noch einmal zulächelt - sich dann abwendet und geht, froh darum, daß dieser Abend so schön gewesen ist. Der andere Gast indes zögert noch, da er sieht, wie glücklich die Frau Lucie nachsieht - gibt sich dann doch einen inneren Ruck und tritt zu ihr, frägt sie leise, ob sie vielleicht noch Lust dazu hätte, in ein Cafe zu gehen und lächelt verlegen, als sie bis unter die Haarspitzen errötet, den Mann vor sich betrachtet und unmerklich nickt, scheu den ihr gebotenen Arm annehmend. Lucie indes hat dies nicht mehr mitbekommen ... den direkten Weg zur Schule eingeschlagen, da es doch schon wieder Mitternacht vorbei ist und er noch ein wenig auf einer der Bänke im Schuldgelände ausruhen will, die klare Nacht genießen.
Casin hat es jedoch mitbekommen, lächelt leicht aus dem Fenster, als der Mann und die junge Frau nun Arm in Arm davongehen. "Na, das wird Lucie freuen." Zu sich wispert, seine Schicht noch beendet, bevor er den Weg zu der Schule einschlägt, leicht stutzt, als er Lucie auf der Bank sitzen sieht. "Na, Sterne kucken ?" Er setzt sich einfach daneben, sieht ebenso auf in den klaren Himmel. "Sie ist jetzt noch mit einem jungen Mann zusammen.... Einer aus dem Lokal, er ist euch nach und hat sie sich dann sozusagen gekrallt, als du weg warst... Sie sah glücklich aus." Erzählt er fast beiläufig, was er gesehen hat.
Zuerst nur verblüfft zu dem Großen sehend, als ihn dieser anspricht und sich setzt, entspannt Lucienne sich sichtlich bei den weiteren Worten ... schließt nun seine Augen und lächelt leise, ehe er nickt und ihm antwortet. "Das ist gut .... ich habe mir schon Vorwürfe gemacht, daß ich sie einfach so stehenließ, doch es wäre mir fast zuviel geworden. Sie ist wie eine Blume, die nur Sonnenlicht und Wasser braucht, um zu blühen und zu duften. Ich wollte nicht, daß sie sich vielleicht in mich verliebt, da ich ihr keine Liebe geben kann, deshalb bin ich so schnell gegangen ... ich freue mich für die Beiden, das tue ich wirklich. Und ja ... ich sehe mir die Sterne an, es ist schön, sie zu betrachten. Auch, wenn es ein Leichtes ist, zu ihnen und ihren Planeten zu reisen, ich sehe mir die Sterne immer wieder gerne an und auch, wie sie sich unterscheiden von Welt zu Welt. Ich bin ein romantischer Trottel, nicht wahr ?" Leise bei den letzten Worten lachend, streicht sich Lucie eine der hellen Ponysträhnen nach Hinten ... genießt den Schein der Sterne und schließt erneut ein wenig die Augen, auch die Nähe Casins fühlbar genießend.
"Ja, kaum erblüht und schon gepflückt." Wispert Casin, starrt fast in den Himmel für einen Moment. "Ich mag die Nacht, weil ich dann nicht auf diese Brille angewiesen bin und für Linsen sind meine Augen zu empfindlich, ich hab es schon versucht...... Gegen Romantik ist doch nichts einzuwenden." Er wendet seinen Blick wieder zu Lucie, lächelt leicht.
"Ich weiß ... aber viele Männer mögen das nicht, wenn ein Mann romantisch ist. Zumindest nicht diese Art und Weise ... wenn es um die Klischees geht, mit denen man eine Frau um den Finger wickelt, da sagt Keiner was, aber Alles, was darüber hinaus geht ... du hast es selbst gesagt, es wirkt ... tuntig. Weibisch .... weil meist nur Frauen sowas mögen." Mit einem leisen, fast nicht hörbaren Seufer sieht der Schlankere auf seine Hand ... läßt dann eine kleine Rose aus sanftem, roten Licht erwachen und erblühen, betrachtet sich das Abbild eine Weile, ehe er es in unzählige kleine Fünkchen zerstäuben läßt und unwillkürlich dabei auflächelt.
"Also ich hab nix gegen Romantik.... Auch nicht, wenn's von nem anderen Mann kommt." Fasziniert schaut Casin zu, wie die Rose aus Licht erblüht und dann in den Funken wieder vergeht. "Schon irre, so Etwas zu können....Kannst du das auch mit blauem Licht ?"
Ein wenig verdutzt sieht Lucie zu dem Größeren ... dann zeigt sein Lächeln für einen winzigen Moment ein leises Strahlen, als er nickt und erneut seine Hand öffnet, darin drei Veilchenblüten aus sanftem, blauen Licht erwachen läßt, die von zwei Schmetterlingen aus hellblauem Licht besucht werden, ehe das gesamte Bild wieder zerstäubt und der junge Gigolo den Blick senkt, ein wenig verlegen dabei wispernd. "Das .... hat noch nie Jemand von mir verlangt, der kein Kunde war ..."
"Schade....das ist toll... wie Kunst durch Licht gemalt....Kannst du auch Fische.. oder Meerwesen ?" Casins Neugierde und Faszination sind deutlich geweckt, seine Augen leuchten leicht vor Aufregung, ob das gehen könnte. "Auf meiner Hand....Kann man es fühlen ?" Erhebt seine Hand leicht, so daß man seine Handfläche sehen kann.
"Natürlich kann ich auch Meerwesen und Fische .... eigentlich Alles, das ich einmal gesehen habe. Ob du es fühlen kannst, weiß ich nicht ... es ist eben nur ... Licht." Leise wispernd, läßt Lucie in der großen Hand des Türkisen kleine Bilder erwachen ... Wasserpflanzen ebenso wie Fische und Meeressäuger, die sich dann in die Wasserwesen wandeln, die der junge Lichtformer schon gesehen hat.
Seinen Mund nur leicht öffnend, will Casin einen erstaunten Laut von sich geben, aber es kommt nichts. Mit geweiteten Augen sieht er dem faszinierenden Lichtspiel zu, auch wenn er er Mühe hat, es zu erkennen, seine Augen dann leicht zusammenkneift. Wärme kann er fühlen und als er seine andere Hand hebt, um eines der Meerwesen zu berühren, lächelt er tief, weil das Licht seinen Finger umspielt. "So etwas Schönes hab ich noch nie gesehen." wispert, nun nichts mehr erkennen kann, weil seine Augen sich bei dem Licht, auch wenn es nicht so arg hell ist, überanstrengen. "Danke..." wispert, als er seine Augen völlig schließt und seine Hand herabnimmt.
Fast im selben Augenblick zerstäuben die Figuren und läßt Lucie seine Magie versiegen ... sieht auf zu dem Größeren und wispert eine leises, schuldbewußtes "Verzeih.", ehe ein anderes, weichgelbes Licht in seiner Hand erwacht - die sanften Fingerspitzen des Schlankeren die Augen Casins berühren und die leichte Heilmagie zu ihm fließt, dessen Augen wieder stärkt und die Überanstrengung völlig versiegen läßt. Erst dann nimmt Lucie die Hand wieder herab .... seufzt leise und senkt dabei seinen Blick. "Es tut mir leid ... ich vergaß, daß ich nur dunkles Licht nehmen darf, das dich nicht anstrengt. Das wird nicht mehr passieren, das verspreche ich dir."
"Danke fürs heilen.....Und das macht nichts, es wäre nur halb so schön gewesen, wenn es dunkler gewesen wäre." Casin schenkt Lucie ein dankbares Lächeln, dann seufzt er leise auf. "Du sage mal… Mit Männern….also du weißt schon, wie ist das, wenn ?…Du weißt schon ?" Fragt er nun fast kleinlaut, schaut leicht zu Lucie herüber.
Bei den ersten Worten wieder aufblickend, sieht man förmlich, wie sehr ihn das Kompliment freut .... dann stutzt Lucie bei der letzten Frage und hebt eine Braue, ehe er zu lächeln beginnt und sich zurücklehnt, um wieder die Sterne zu betrachten. "Wie das ist ? So vielschichtig wie mit einer Frau ... es kann schön sein, aber auch schrecklich ... Schmerz oder auch die völlige Erfüllung. Es kommt immer darauf an, wie die beiden Partner sind, was sie schon können oder auch, was sie wollen. Die Einen sind sehr zärtlich, während Andere sehr direkt sind .... nun ein Unterschied ist sicherlich, welcher der Beiden der Dominantere ist und in den Devoten eindringt ... obwohl es auch so sein kann, daß ein Dominanter einen anderen Dominanten in sich dringen läßt. Eigentlich, wenn man es genau nimmt, es es sowohl einfacher wie auch schwieriger als mit einer Frau. Wie erkläre ich das am Besten ... meist sagen die Männer, wie sie es wollen - es ist einfach direkter. Und je nach Rasse kann es sehr brutal sein, wie auch sehr sanft .... auch die Einstellung und die Vorlieben spielen eine Rolle." Mit einem leisen Seufzer verstummt Lucie, erneut einen Herzschlag überlegend - lächelt schließlich wieder und streicht sich verträumt eine Haarsträhne aus der Stirn, ehe er leise weiterspricht. "Weißt du - ich mag es auch, einen Männerkörper zu berühren. Allein schon die Form, die Muskeln zu fühlen ... ebenso wie die Gesichter. Das Gesicht eines Mannes unterscheidet sich von seiner Form ... so wie auch seine Hände und Lippen, die Schultern, die Brust und Hüften, der Hintern ... vielleicht mag es seltsam für dich sein, aber es bereitet mir auch Freude, die Erregung eines Mannes zu berühren. Zu fühlen, wie dessen Leidenschaft wächst, es sehen zu können ... vielleicht bin ich deshalb so gerne Gigolo. Ich brauche Berührungen und körperliche Liebe so sehr wie eine Blume Licht und Wasser ... und ich genieße es, ebenso und mehr zu geben." Dann verstummt Lucienne wieder und merkt auf - wispert ein beschämtes "Verzeih, ich habe dich schon wieder vollgelabert.", ehe er wieder verstummt und den Blick senkt.
"Nein, schon gut, ich hatte dich ja gefragt." Wispert Casin nachdenklich, schweigt dann, als er über die Worte nachdenkt. Er hatte wohl Damals deutlich eine schlechte Erfahrung gemacht, sein Hintern hatte gebrannt und er konnte tagelang nicht richtig sitzen. Daß er ein trauriges Gesicht macht jetzt, das fällt ihm nicht auf, er versucht herauszufinden, ob es einen dieser eher schönen Momente Damals gegeben hatte, aber es fällt ihm beim besten Willen nichts ein.
Die Nachdenklichkeit sehr wohl bemerkend, schweigt Lucie ein wenig und läßt dem Größeren die Zeit, um nachzudenken .... lehnt sich dann wieder zurück und auch etwas näher zu Casin, leise zu ihm wispernd. "Du kannst mich Alles fragen, was du möchtest, Casin ... was du dich sonst nicht zu fragen traust. Ich werde dir auf Alles antworten, ohne daß du ein Urteil fürchten müßtest ... ich bin nicht so, wie viele Andere."
Casin beisst sich leicht auf die Unterlippe, kaut leicht darauf herum, bevor er sich traut. "Wenn man danach Tage nicht sitzen kann, war's schlecht oder ?...Ja, sicher war es das.... Sonst könnte man noch sitzen." Leise schnauft er nach seinen Worten, reibt sich mit der Hand im Nacken. "Ich war Fünfzehn und auf einer Party... Am nächsten Morgen bin ich neben einen Älteren aufgewacht, er war Neunzehn und groß wie ein Footballspieler.... Ich wusste nichts mehr und er hat's mir erzählt, ich hab mich so geekelt....Weil es mir wieder eingefallen ist. " Seine Linke vergräbt er in dem Stoff seiner Hose, zerreißt ihn fast mit seinen scharfen Krallen.
"Mein Gott ...." Für einen Moment zeigt sich pures Entsetzen in den Zügen Luciennes - dann nickt er und zögert, ehe er seine Hand auf die Schulter des Größeren legt und leicht zudrückt, schließlich die Rechte auf dessen in die Hose krallende Hand legt und sie beruhigend umschließt. "Ja, das war eine schlechte Erfahrung. Das hätte niemals passieren dürfen, Casin ... so darf es nicht sein. Wenn es richtig gemacht ist, Liebe und Zärtlichkeit einfließen, dann schmerzt es nicht ... sondern ist schön. Manche Selbstheiler mögen es zwar so grob, aber das ist eher selten. Es hätte anders für dich sein müssen ... so, daß du dich daran erinnerst, schöne Erinnerungen daran hast ... keine Schmerzen."
"Ich weiß..... Ich denke deswegen verleugne ich, daß ich...." Jetzt schweigt er kurz, schluckt schwer. "Ich hatte seither nie Sex... Nicht mal mit ner Frau.... Und da in der Dusche nach dem Schwimmen.... dein Anblick hatte mich so erregt." Nun ist es raus und er schämt sich in Grund und Boden, auf seinem Gesicht ein dunkler Schatten liegt, seine Augen geschlossen sind.
Nun völlig verblüfft auf den Größeren sehend, dauert es einen Moment, bis Lucie sich wieder fängt ... unwillkürlich ein wenig zu lächeln beginnt und ihn sich betrachtet, schließlich ein wenig vorneigt und einen zarten Kuß auf dessen Wange haucht, sanft an dessen Haut wispernd. "Als es so still in der Dusche wurde, habe ich mir in der Umkleide Sorgen gemacht ... und nachgesehen. Ich habe mich sofort wieder abgewandt, aber dein Anblick war so wunderschön, daß er mir nicht aus dem Sinn ging .... es kostete mich viel meiner Beherrschung, es dir nicht gleichzutun. Du brauchst dich für das, was du denkst oder fühlst, nicht zu schämen ... es gehört nur dir und kann dir nicht weggenommen werden." Erst nach den leisen Worten löst sich der Schlankere ein wenig, nimmt die Hand von der breiten Schulter Casins - läßt aber die Andere an dessen Hand ruhen, nicht aufdringlich oder fordernd, sondern lediglich beruhigend.
"Also doch gekuckt..." Casin versucht zu lächeln, ergreift die Hand des Kleineren sanft. "Ich hab mich seit dem Vorfall immer geschämt... Ich wusste ich bin... Schwul, aber ich hab mich so geschämt... Aber du ... ich weiß nicht... Ich hab gesehen, wie du mit deinen Kunden umgehst, sie zum Strahlen bringst und sie vertrauen dir. Du hast mir sehr geholfen, es tat gut, daß ich mal reden konnte...Nicht einmal meinen Eltern hatte ich es erzählt."
"Schhhhh..... Es ist gut, Casin. Mir kannst du dich immer anvertrauen und ich werde es auch nicht weiter erzählen. Und ich ... ich habe nicht mit Absicht geguckt, jedenfalls nicht mit dieser. Bitte Casin, du mußt dich nicht dafür schämen, Schwul zu sein - und noch Etwas. Du bist kein Kunde. Was ich hier tue, ist, weil ich dich mag, nicht weil du ein Kunde bist. Bitte vergiß das nicht, Ja ?" Während er spricht, streicht Lucie zärtlich über die Hand, welche die Seine hält ... hebt sie dann an seine Lippen und küßt sie zärtlich, seine freie Hand sacht hebend und über die Wange des Größeren streichen lassend. "Deine Schuppen sind so weich ... das kenne ich gar nicht."
"Danke...." wispernd, schließt Casin leicht seine Augen, als Lucie über seine Wange und die weichen Schuppen streicht. Er bekommt eine regelrechte Gänsehaut davon. "Weich wie Fisch- oder Schlangenschuppen.... Deswegen kann ich so schnell schwimmen, das Wasser perlt fast ab.... Und wenn man draufschlägt sind sie hart und ich an den Stellen kaum zu verletzen, vor allem am Rücken." Noch immer schaudert er fast, öffnet wieder seine Augen.
"Wunderschön. Ich habs schon gesagt und ich sage es wieder, Casin ... du bist wunderschön." Während seine Lippen noch immer lächeln, zeigt auch das weiche Leuchten seiner Augen, daß er jedes Wort so meint, wie er es sagt - dies nicht nur eine Phrase ist oder eine Schmeichelei.
Sogleich legt sich ein dunkler Schatten auf Casins Wangen, seinen Kopf dreht er leicht weg. "Ich bin nur ein blöder Mischling, der aus Zufall eine gute Mischung geworden ist, um schwimmen zu können." wispert.
"Nein, Casin. Nicht." Leise wispernd, nimmt Lucienne seine Hand hoch und legt sie an die Wange des Größeren - dreht dessen Kopf wieder zu sich und sieht ihn an, ehe er sich vorneigt und ihn mehr als nur zärtlich, behutsam küßt, seine Lippen jedoch gleich wieder von Dessen löst. "Du bist ein Mischling, ja ... und ein wunderschöner dazu. Und Ja, du kannst schwimmen - und Nein, du bist nicht blöde und Jeder, der dies sagt, ist es selbst. Hör nicht auf sie ...."
Wie erstarrt schaut Casin den Kleineren an. ‚Er hat mich geküsst ?...Ja, das hat er, du Idiot.. erwidere ihn..... Nein.' Wieder einmal kämpft er mit seinem Inneren ich, das ihn überreden wollte und diesmal ist es zu stark, denn er neigt sich leicht vor, berührt unbeholfen die Lippen des Schlankeren und zieht sich verlegen wieder zurück. ‚Du hast es getan....ja hast du.' Lästern seine Gedanken fast, ja er hat es getan, aber ein richtiger Kuss war es nicht, er hat nur dessen Lippen berührt.
Seine Augen bei dem zarten, scheuen Kuß schließend, atmet Lucie unwillkürlich tiefer ein ... öffnet sie nach einem Moment wieder und sieht zu dem Größeren auf, wieder zu lächeln beginnend, als sich eine einzelne, von weichem Licht schimmernde Träne löst und unbemerkt herabtropft. Einen weiteren Augenblick zögernd, kommt er schließlich wieder näher - streicht mit seiner Nasenspitze über die Casins und streift ein weiteres Mal mit seinen Lippen die des Größeren, nur hauchzart, doch einladend geöffnet bleibend.
Seinen Kopf leicht drehend, atmet Casin tief ein bei dem Streifen seiner Lippen, schließt seine Augen nun wieder fast gänzlich, bevor er der Aufforderung nachkommt, erneut die nun einladenden Lippen Lucies berührt, unbeholfen und hauchzart küsst. Er ist verlockt, seine Hand zu heben und an dessen Wange zu legen und tut es dann auch unbewusst, berührt sie einen Moment, den Kuss dann aber wieder löst und aufspringt. Ein Stück weit geht er weg, will eigentlich ins Zimmer laufen und doch bleibt er unter einem der Bäume stehen.
Den Kuß auskostend, bis er gelöst wird, öffnet Lucie seine Augen erst, als der Größere sich löst und wegläuft .... einen Moment zögernd, steht er auf und kommt ihm nach, bleibt einen Schritt hinter ihm stehen und zögert wieder, schließlich leise zu ihm wispernd. "Bitte .... Bitte verzeih mir, Casin. Ich wollte dich nicht erschrecken ...."
"Nein... Nein, hast du nicht.... Ich ..." Casin atmet tief durch und dreht sich dann um. "Ich .. ich wusste nur nicht, daß es so schön ist.... Es fühlt sich an, als wenn man im Wasser nackt durch Luftblasen schwimmt, prickelt am ganzen Körper." Casin lächelt ein wenig schief, hat einen dunklen Schatten nur auf der Nase und streicht sich leicht verlegen den Pony ganz nach Hinten. "Ist das immer so ?"
"Nein ... aber so sollte es sein, Casin. Genau so." Leise wispernd, erwacht wieder das Lächeln auf den Zügen des jungen Gigolos, als er ein wenig näherkommt ... unwillkürlich über dessen Wange streicht und die Hand wieder wegnimmt, ihn sich betrachtet. "Das ist ein wundervoller Vergleich ... so habe ich es noch nie gehört, doch es stimmt."
"So fühle ich es.... Ich kenne keinen anderen Vergleich, der so schön sein könnte.....Und ich habe das mal gefühlt, als ich Vier war, wir waren verreist und ich bin unter einem Wasserfall lange taucht.... Geprickelt hat es am ganzen Körper." Casin schwelgt leicht, seufzt dann leise. "Gehen wir ?...Ich bin müde."
"Gerne, Casin. Sehr gerne sogar ..." Mit einem zärtlichen Lächeln nickt Lucie unmerklich und geht mit ihm zurück zu den Wohntrakten ... hält dem Größeren die Türe auf und auch die ihres Zimmers, sich dort entkleidend, ohne ihn zu aufdringlich zu beobachten. Für die Nacht lediglich einen frischen Slip anziehend, legt sich der Schlanke schließlich in sein Bett und lächelt nochmal zu seinem Zimmernachbar - wispert ein leises "Schlaf gut, Casin ....." zu ihm, schließt seine Augen und fällt langsam in einen tiefen Schlaf, um sich ein wenig bis zum Unterricht zu erholen.
"Du auch." Wispert Casin, zieht sich dann ebenso aus und eine Boxershorts an. Wie üblich, setzt er sich die Kopfhörer auf und lässt Musik laufen beim Einschlafen. Eigentlich wollte er noch nachdenken, doch dazu ist er einfach zu müde und schläft sofort ein.
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